Gassi gehen im Regen ist nicht jederHUNDS Sache
Der Hund möchte im Regen nicht Gassi gehen? Wie bringt man seinen Liebling dazu es trotzdem zu machen, auch wenn es in Strömen gießt?
Einige Hunde mögen es einfach nicht nass zu werden. Dies kann an der allgemeinen Angst vor Wasser liegen oder aber das „unangenehme“ Gefühl von Wasser auf deren Fell – auch sieht die Umgebung anders aus, riecht anders und generell ist es „anders“, wenn es draußen nass ist. Einige sehr häusliche Hunde mögen es sogar überhaupt nicht, wenn die eigenen Füße nass werden: was für ein Graus!
Solltest du einen Hund nach dem Motto haben: „Lieber Regen, ich mache erst mein Häufchen wenn du nicht zuschaust und so nass bist“, suche am besten nach anderen Möglichkeiten den Hund zu motivieren, als dass er sich ständig mit allen vier Pfoten weigert bei Regen vor die Türe zu gehen.
7 Tipps, die helfen könnten, das Regenproblem zu lösen
1) Gewöhne deinen Hund an Wasser
Eigentlich haben unsere Hunde die gleichen Gene wie ihre frei lebenden Artgenossen der Wölfe und sollten sich überhaupt nicht um das Wasser kümmern. Domestizierung hat unsere Hunde verwöhnt!
Vielleicht liegt es an uns selbst, weil wir beim spazieren gehen Pfützen meiden wie der Teufel das Weihwasser. Möglicherweise erkennt der Hund aber auch unser Verhalten wenn er uns beobachtet sobald es beim spazieren gehen anfängt zu regnen: „Oh Nein, schnell schnell … es regnet, meine Haare“; dann wird es (unangenehm) hektisch.
Wild lebende Tiere werden ständig nass wenn sie fressen wollen. Gezähmte Hunde allerdings werden heutzutage nur noch selten nass, die frischen Mahlzeiten werden ihnen im Trockenen serviert, ganz unabhängig von Schnee und Regen.
Deshalb ist es wichtig, dass sich dein Hund daran gewöhnt nass zu werden! Eine gute Möglichkeit dies zu tun ist, die Wahrnehmung unseres Hundes in Bezug auf Regen und Nässe zu ändern.
Schnappe dir einen Gartenschlauch, ein paar Leckerlies und lasse deinen Hund bei schönem Wetter mit dem Wasser spielen. Mache so richtig mit, indem du Musik laufen lässt, mit singst, werfe die Leckerlies herum während der Hund nass wird. Spritze das Wasser in verschiedenste Richtungen und lasse den Hund ruhig den Wasserstrahl „fangen“.
Anfangs vielleicht noch schüchtern, mit der Zeit wird dein Hund die leckeren Wasserspielchen lieben und die Angst vor Wasser „von oben“ verlieren.
2) Zum Fressen über nassem Gras laufen
Viele Hunde hassen es auch auf nassem Gras zu laufen. Hier kommt wieder die Domestizierung ins Spiel, denn seitdem unsere Hunde in Häusern leben sind sie auch mit Teppichen und Fliesen ausgekleidet. Somit bekommen sie dann auch keine nassen Füße. Und wenn wir den Boden putzen, schicken wir unseren Hund immer auf seinen Platz, bis das der Boden wieder trocken ist.
Daher ist es nicht verwunderlich, warum Hunde feuchte Pfoten hassen.
Um deinem Hund beim Überwinden des Hasses auf nassem Gras zu überwinden, mache doch das Gras einfach mal mit dem Gartenschlauch nass und stelle seinen vollen Fressnapf mitten darauf. Wenn dein Hund Hunger hat und frisst, beginnt er das feuchte Gras mit Futter zu assoziieren. Oder er lernt zumindest, dass feuchtes Gras kein Grund zur Sorge ist.
3) Nehmen deinen Hund mit auf einen Spaziergang
Viele Hundebesitzer wissen nicht, dass ein Spaziergang im Regen den Harndrang bei Hunden anregt. Früher oder später wird er kommen, kann aber auch schon mal locker 30 Minuten oder eine Stunde dauern. Wenn sich der Hund erst einmal an das Gefühl von Regen gewöhnt hat, wird es dann schneller gehen. Mit der Zeit wird der Hund sich dann auch wohler fühlen und sich Zeit lassen bei seinen Geschäften, oder auch beim Schnuppern.
4) Investition in Regenschirm, Regenschuhe etc. für Hunde
Eigentlich eher ungeeignet (!), weil der Hund sich möglicherweise zu sehr an den Regenschirm gewöhnt und von ihm nachher „abhängig“ ist. Für den Moment und damit es schneller geht funktioniert das möglicherweise.
Es gibt spezielle Hundeschirme, die an der Leine befestigt werden und über dem Hund gehalten werden, und dadurch auf den Spaziergängen nahezu trocken bleiben. Über die Optik kann man bekanntlich streiten.
Hunde Regenschuhe und Hunde Regenmantel können auch sehr hilfreich sein für Hunde, die nicht gerne über nasses Gras oder Pfützen laufen.
Grundsätzlicher Hinweis: Sollte der Hund auf diese Teile konditioniert werden, und sollte später eines der Teile fehlen, könnte der Hund sich kategorisch weigern sein Geschäft zu machen.Das wäre dann genau das was wir ja nicht erreichen wollen. Deswegen am Besten ohne diese „Hilfsmittelchen“.
5) Warte bis dein Hund wirklich raus muss
Das funktioniert sehr häufig. Wenn es regnet, verschiebe einfach die Gassirunde nach hinten. So lange bis der Hund sich bemerkbar macht und jammernd vor der Türe steht, weil er jetzt aber wirklich ganz dringend muss. Dann ist er oder sie vielleicht verärgert wegen dem Regen, aber der Drang zu müssen ist größer!
Unterstützend könnte man dabei aber auch noch zeigen dass du dich darauf freust jetzt spazieren zu gehen.
6)Eine Plane oder Überdachung errichten
Einige Hundebesitzer haben möglicherweise Erfolg mit der Überdachung von Bereichen mit Planen oder festen Überdachungen, so dass einige Bereiche trocken bleiben. Hundebesitzer, die Zwinger im Freien haben, können die Zwinger oder einen Teil davon mit einer Plane abdecken. So fühlen sich die Hunde etwas wohler wenn sie ihr Geschäft verrichten und dabei nicht komplett nass werden.
Damit wird zwar das Problem nicht direkt aus der Welt geschaffen, es ist aber ein Kompromiss wenn dies dauerhaft so sein sollte. So finden die Hunde aber bestimmt ein trockenes Plätzchen um ihre Notdurft zu verrichten.
7) Training für das Geschäft auf Kommando
Um deinen Hund trotz Regen, Schnee oder Standort (z.B. Autobahnraststätten) zum Urinieren oder Koten zu bringen, kann es hilfreich sein den Hund darauf zu trainieren. Stelle sicher dass diese Dinge massiv mit diesen Dingen kombiniert werden (Assoziation). Die überschwängliche Freude nachdem der Hund sein Häufchen gemacht hat, oder das Belohnen durch Leckerlies – und das alles in Kombination mit einem Sprachbefehl!
Wenn du das dauerhaft trainierst wird dein Liebling Gassi gehen müssen sobald er diese Worte hört. Deswegen sollten die Worte auch besondere Worte sein (also kein „Gassi“ oder „Pipi“), denn es könnte dann sogar reflexartig werden, weil der Hund dann nicht nachdenkt. Wäre ja dumm wenn Sie ihn Fragen „Willst du Gassi gehen“ und schon hat er bei dir in der Wohnung einen Haufen gelegt 😉
Regen kann zum besten Freund des Hundes werden, wenn du deinem Hund erlaubst, sich allmählich daran zu gewöhnen. Wenn möglich, nimm ihn erst einmal mit auf Spaziergänge, wenn es an milden Sommertagen regnet und nicht wenn es kalt und eisig ist. Wenn der Hund früher oder später merkt, das Regen gar nicht so fies ist und man auch darin spielen kann mit Herrchen und Frauchen, wird er sie schon bald von selbst Schwanz wedelnd bitten mit ihm raus zugehen!
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