Hilfe: Mein Hund jagt Autos hinterher

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Ein Hund, der Autos jagt, kann ernsthafte Schwierigkeiten bedeuten.

Meistens befinden sich diese Hunde im “Beutemodus” und versuchen dabei die Räder zu fangen. Die Gefahr ist sehr groß dabei überfahren zu werden. Das Jagen von Autos kann daher zu einer gefährlichen Tortur werden und ein schnelles und böses Ende nehmen. Tierpuls Hunde Autos Jagen 4214104Einem Hund sollte es sowieso nicht gestattet sein Autos zu jagen! Hunde gehören bei Fehlverhalten sowieso grundsätzlich an die Hundeleine. Wird ein Hund draußen alleine gelassen, muss er in einem sicheren, eingezäunten Bereich untergebracht sein. Einfach so herum laufen lassen geht in keinem Fall. Trotzdem neigen selbst Hunde an der Leine dazu Hunde zu jagen. Die Lösung dafür heißt: Führung! Ein Hund sollte nicht an seinem Besitzer ziehen, auch soll er keine Dinge verfolgen. Er hat bei seinem Besitzer zu bleiben und unter Kontrolle zu sein. Was ist wenn dein Hund dich zu einem anderen Hund zieht und diesen verletzt? Oder schlimmer noch: Was ist wenn dein Hund zieht und die Leine aus den Händen gleitet um ein Kind zu jagen? Ein Hund, der an der Leihe zieht um Autos zu jagen, ist im Allgemeinen ein Hund mit starkem Beutedrang, er neigt dazu alles zu jagen was sich bewegt. Es kann eine ziemliche Herausforderung sein einen solchen Hund zu trainieren, damit er keinen Autos mehr hinterher sprintet. Der Hund muss lernen sich auf etwas anderes zu konzentrieren, da er falsch Konditioniert ist. Mit anderen Worten: Ein Hundebesitzer sollte versuchen seinen Hunde möglichst häufig und viel mit Autos zu konfrontieren, um dem Hund beizubringen dass Autos nicht mehr interessant sind. Ein guter Anfang ist es Ihren Hund an die Leine zu nehmen und Straßen zu besuchen, die weniger stark befahren werden. Nähert sich ein Auto muss der Hundebesitzer bereit sein die Verfolgungsjagd zu verhindern. Körperliche Hinweise wie nach vorne gerichtete Ohren, Angstzustände und ein angespannter Körper sollten sorgfältig beobachtet werden. Versuche verschiedene Ansätze um heraus zu finden, was am besten funktioniert.

1) Verwende gute Leckerchen / Leckerlies

Sobald sich ein Auto nähert, lenke die Aufmerksamkeit deines Hundes, indem du ihm sein Lieblingsleckerchen zeigst, gib es ihm aber nicht. Das Timing ist hierbei sehr wichtig! Handel bevor der Hund das Auto erkennt und sich auf die Jagt vorbereitet – zeige deinem Hund den Leckerbissen und führe den Hund seitlich um dich herum, ziehe ihn am Leckerchen (quasi an der Nase), gebe es ihm aber immer noch nicht. Seine Aufmerksamkeit sollte ganz auf diese Belohnung gerichtet sein. Ist das Auto dann an Ihnen vorbei gefahren, kannst du ihm das Leckerchen gerne geben. (Gute Erfahrung haben wir mit klein geschnittener Schinkenwurst)

Tierpuls Hund Aufmerksam Chihuahua 42407992) Lenken die Aufmerksamkeit auf andere Dinge um

Ist dein Hund nicht auf Leckerchen fixiert, versuche deinen Hund an der Leine zu führen und dich selbst interessant zu machen. Dein Hund geht neben dir, dann plötzlich und abrupt die Richtung wechseln, dabei aber nicht den Hund anschauen. Gehe unbeeindruckt weiter in die eingeschlagene Richtung und ziehen den Hund hinter dich her. Das mache so häufig, bis der Hund sich komplett auf dich konzentriert. Kurze Hundeleinen sind hierbei von Vorteil. Hast du diese Übung gemeistert versuche genau das Gleiche wenn ein Auto an dir vorbei fährt. Dein Hund soll sich auf dich (!) konzentrieren, nicht auf das Auto. Je häufiger du das machst desto unwichtiger wird das Auto. Sei dabei aber auch gegenüber dir selbst und dem Hund konsequent. “Zwischen Tür und Angel” ist keine Lösung, der Hund muss das verinnerlichen – und du auch. Das braucht eine gewisse Konditionierung durch Wiederholung.

3) Lasse deinen Hund in der “Sitzposition” warten

Nähert sich ein Auto, lasse deinen Hund Sitz machen und befehle ihm in dieser Position zu bleiben. Voraussetzung dabei ist natürlich, dass du das in der Hundeschule oder durch die eigene Hundeausbildung deinem Hund beigebracht habe. Falls nicht hast du diese Übung als Erstes vor dir.
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Es darf auch gerne der Lieblingsschuh sein
In der Bleib-Position zeige dem Hund das Lieblingsspielzeug, ein Leckerchen, oder etwas anderes was ihn aufmerksam macht. Der Hund muss weiter sitzen bleiben! Der Hund muss sich auf das gezeigte konzentrieren, dabei entspannt er deutlich mehr in dieser Sitzposition als wenn er stehen würde. Wenn im Hintergrund denn das Auto vorbei fährt belohne seine Aufmerksamkeit indem du ihm das Leckerchen oder Hundespielzeug gibst. Es braucht viel Zeit, Geduld und Mühe um einen Hund zu konditionieren, damit er keiner Beute hinterher läuft. Ein sehr wichtiger Faktor ist das korrekte Timing. Hat er das Auto bereits wahr genommen und beginnst du erst dann mit der Übung und dem Leckerchen, ist es bereits zu spät! Der Hund könnte die irrtümliche Annahme haben, dies sei seine Belohnung dafür, dass er dem Auto hinterher laufen wollte.

Vergessen nie: Es ist ein Hund! Erwarte kein echtes Verständnis oder einen komplexen Denkprozess

Wenn Verhaltensprobleme als solches aufgetreten sind, ist eine Vermeidung einer bestimmten Situation (wie das Hinterherlaufen von Autos) nicht die richtige Lösung. Die Verwendung von Kerrekturmethoden unter Verwendung von Halsbändern, sanftes Führen, Zackenhalsbändern etc kann hilfreich sein. Dabei gilt grundsätzlich, dass kein Hund dabei verletzt oder geschädigt werden werden darf! Auch darf so etwas (wenn überhaupt) nur von Leuten mit einer entsprechenden Ausbildung vorgenommen werden. Auf gar keinen Fall selbst ausprobieren, wenn man keine Ahnung hat! Die Übung heißt im Kern: Du musst Führungsqualitäten haben oder erlernen. Du musst die Fähigkeit haben deinen eigenen Hund zu kontrollieren, auch wenn er einem Problem ausgesetzt ist. Das Bedeutet immer das Investieren von Zeit, doch das lohnt sich! Ist das Problem nicht mehr existent hast du einen respektvolleren und aufmerksameren Hund, der dir auch vertraut.
Wenn dein Haustier krank ist, wenden dich für eine praktische Untersuchung an einen Tierarzt. Weißt dein Haustier Verhaltensprobleme auf, sollte stets eine zweite Meinung eingeholt, oder ein professioneller Verhaltensforscher konsultiert werden.

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